Internetkriminalität – Polizei und Staatsanwaltschaft machtlos

Andreas Dressel hat in einer Anfrage an den Senat die Antwort erhalten, dass nur 4 % der Rechner der hamburger Polizei mit Internetzugang ausgestattet ist.

Als ich in einer Strafsache in Puttgarten Beweise online schicken wollte, erhielt ich die Auskunft, auf Puttgarten gäbe es nur einen Polizisten und der habe nur eine alte Adler Schreibmaschine. Ich solle die Unterlagen nach Lübeck schicken.

In einer Strafsache wegen des Verdachtes des sexuellen Missbrauchs an Kindern erhielt ich von der Staatsanwaltschaft Koblenz die Cd´s im Original zurück. Später teilte man mir aus Hamburg mit, ich müsse davon ausgehen, dass die Beweise nicht angesehen worden seien, da es aus Sicherheitsgründen nicht üblich sei, die Rechner der Staatsanwaltschaften mit CD´-Fächern oder Internet auszustatten. Begründung: man fürchte sich vor Hackerangriffen!

Bei Hackerangriffen auf meine Homepage hatte ich schon mehrfach die Kripo in Hamburg eingeschaltet. Nach Wochen erhielt ich jeweils die Mitteilung, die Spur habe sich in Brasilien, San Francisco oder in Asien verloren. Die Täter ließen sich nicht ermitteln.

Im letzten Jahr wurden viele Foren überrannt von Spam mit .ru-Endung. Daraufhin stellten viele Forenbetreiber die Freischaltung von automatisch auf von Hand um, auch ich. Ende des letzten Jahres erfuhr ich dann, dass es in Russland und China Gruppen junger Hacker gäbe, die im Auftrag massenweise Trojaner verschicken würden, um dann irgendwann die Konten der User zu plündern. Eine neue Form der Internetkriminalität und des organisierten Verbrechens.

Vor ein paar Jahren (2002) erklärte mir der Geschäftsführer (70 Jahre alt) in einem Mobbingfall, eine E-Mail, sowas hätte wohl sein Enkel, den müsse er mal fragen, ob ich ihm die Mitteilung dann schicken könne.

Schaut man sich die Internetaktivitäten unserer Politiker und der staatlichen Einrichtungen an, dann muss man sich nicht mehr wundern, wenn der Anschluss verpasst wird.

Vom neuen Senat (und vom neuen Bürgermeister) erwarte ich, dass er gerade Polizei und Staatsanwaltschaft entstaubt. Auf dem Platz des Justizsenators erwarte ich einen kompetenten modernen Menschen, der im Internet zuhause ist und innovatisch denkt und handelt. Dazu gehört es auch unsere Gefängnisse nicht zu füllen, sondern jeden Kriminellen abzuholen und wieder zu integrieren. Wer Arbeit hat und genug Einkommen, betäubt seine Armut nicht mit Drogen oder Alkohol und hat es nötig sich die Mittel dafür auf kriminellem Wege zu beschaffen.

Der Moder muss aus unseren hamburger Einrichtungen und beim Rathaus sollte man anfangen!

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Über Ricarda

Gründerin und Leiterin der Mobbing-Zentrale, Parteilose Kandidatin für die Bürgerschaftswahl Hamburg 2013
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1 Antwort zu Internetkriminalität – Polizei und Staatsanwaltschaft machtlos

  1. Christine sagt:

    Oh man, das kann ich gar nicht glauben. Gibt es tatsächlich noch Polizei-Dienststellen mit Schreibmaschine oder quasi keinem Internetzugang? Wie krass ist das denn?

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