Ich spreche nicht darüber – bisher und will das auch eigentlich gar nicht oft. Aber…
Ich habe am 14.02.1975 geheiratet und wurde nach 28 Jahren Ehe geschieden. Mein Ehemann und ich haben vier eheliche Kinder. Und heute ist er verstorben.
Ich möchte weder die Rechte unserer Kinder verletzen, noch seine oder die seiner neuen Familie.
Auch, wenn man geschieden ist, wofür es gute Gründe gibt, darf man niemals vergessen, dass es auch Gründe gab, zu heiraten. Ich vergesse diese Gründe nicht!
Ich bin froh und dankbar, dass der Entscheidung für mein Ja-Wort Kinder und Enkel folgen durften.
Und so gedenke ich heute der guten Tage unserer Ehe.
Es gab sie und ich hätte niemals an einer Ehe festgehalten, wenn es sie nicht gegeben hätte. Damit entschulde ich nicht all jene Dinge, die zur Scheidung geführt haben. Aber heute, am Todestag meines geschiedenen Ehemannes, ist das irrelevant, wie Sascha sagen würde.
Vergeben und vergessen? – Niemals!
Das Angebot – Respekt auf Augenhöhe – von meiner Seite besteht aber immer.
Ich habe dich einmal sehr geliebt, sonst hätten wir niemals geheiratet. Dazu gibt es aber eine Vorgeschichte. Die werde ich (vielleicht) ein andern Mal erzählen.
Für heute wünsche ich dir, dass du Frieden schließt mit mir,
mit Tex, Sascha, Lolo, Georg und all jenen, denen du gegrollt hast.
Auch, wenn du es vorgezogen hast, kein Grab zu haben, keine Feier, einfach nichts, es wird nichts daran ändern, dass Menschen über dich und deinen Tod reden werden, gut oder weniger gut.
Ich bleibe zurück – dankbar – für vier Kinder – und deren Kinder – meine Enkel.
Ohne dich gäbe es sie nicht.
In Erinnerung
Margit Ricarda Rolf