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Am Mo. 22.09.2014 erlitt Sascha einen Schlaganfall. Er wurde im AK Altona notoperiert und ins künstliche Koma gelegt. Nach einer Woche wurden die Narkosemittel abgesetzt und die Aufwachphase begann. Meine Schwiegertochter, mein Enkel und ich haben ihn täglich besucht.
Sascha erwachte erstaunlich schnell und machte rasante Fortschritte. Deshalb waren wir alle guter Hoffnung. Uns war aber immer bewusst, dass ein zweiter Schlaganfall, eine Lungenembolie oder ein Herzinfarkt folgen könnten. Bei aller Hoffnung war uns auch schmerzlich bewusst, dass er nie mehr der alte Sascha sein würde. Er kam zurück ins Bewusstsein, erkannte uns, konnte lächeln, konnte sogar den Kuss seiner Frau erwidern und für ja und nein mit dem Kopf nicken.
Er war halbseitig gelähmt und würde es wohl auch bleiben. Sprechen konnte er nicht.
Und zuletzt musste ich erkennen, dass er auch nicht sehen konnte.
Nach 14 Tagen sollte es am Montag in die Früh-Reha gehen. – Dazu kam es nicht mehr.
Am Sonntag davor erreichte uns die Mitteilung, dass Sascha an einer Lungenembolie verstorben ist.
Wir denken in der Familie, dass es gut so ist, denn ihm hätte ein Leben als Schwerstbehinderter bevor gestanden. Sascha hätte das immer abgelehnt.
Als er etwa 18 Jahre alt war, musste ich ihm schwören, so etwas niemals zuzulassen.
Sascha hat gern mit seinem Sohn Fußball gespielt. Er konnte brilliant tanzen. Sascha ging gern mit Ehefrau und Sohn an der Elbe baden. Er lebte direkt am Fischmarkt. Die Familie fühlte sich ausgesprochen wohl, so nah am Hafen.
Er war Web-Designer und programmierte 3-D-Animationen.
Ich konnte mit ihm wunderbar kontrovers diskutieren. In unserer letzen Diskussion ging es um die Frage, wer der Aggressor war: Putin oder Obama?
Welches Problem sich mir auch immer stellte, am PC, im Internet – Sascha löste es in Sekunden durch ein paar Klicks und bezeichnete mich stets als DAU.
Mein jüngster Sohn sagte: „Eine Mutter sollte niemals ihr Kind zu Grabe tragen müssen.“
Genau das steht mir gerade bevor.
Wenn es hinter mir liegt, werde ich gern erzählen von Sascha.
Von der Geschichte, als ich ihn vom Baum retten musste; als er Holz mit der Axt für uns klein machte als Fünfjähriger… es fällt einem so vieles wieder ein… Irgendwann werde ich diese Geschichten zu einem Buch zusammen fassen – für meinen Enkel.
Margit Ricarda Rolf
Die Trauerfeier findet am 24-Oktober 2014 um 12:30 Uhr in Ohlsdorf Kapelle 9 statt.
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Liebe Ricarda,
ich stehe fast unter Schock, aber wie muss es Dir erst ergangen sein. Es war doch immer noch ein Funken Hoffnung da auch, wenn die Heilungschancen nicht gerade die Besten waren. Ich denke aber auch so wie Du und Deine Familie, dass Sascha diesen Weg beschritten hat um nicht als Schwerstbehinderter durch das Leben wanken zu müssen. Das alles sagt zwar der Kopf, aber im Herzen ist der Schmerz unermesslich – ich fühle mit Dir und denke ganz dolle an Dich.
Mehr kann ich im Moment nicht sagen –
Liebe Grüße
Eve
Liebe Eve,
ich danke dir für deine Anteilnahme. Natürlich ist es ein Schock, wenn man erfährt, dass der Sohn einen Schlaganfall hatte. Die Diagnose lautete: Maligner Mediainfarkt. Das ist kaum zu überleben und wenn nur mit schweren Behinderungen. Nachdem ich verstanden habe, welches Leben Sascha erwartet hätte und dass er mit diesem Leben niemals einverstanden gewesen wäre, war ich erleichtert, als er davon erlöst wurde.
Jetzt steht uns noch die Beerdigung bevor. Und auf dich wartet immer noch dein Regenbäumchen darauf ein neues Zuhause zu finden. Ich hoffe, dich bald zu sehen.
Liebe Grüße
Ricarda
Liebe Ricarda Herzlichen Beileid.
ich habe Sascha ja auch kennen lehrnen dürfen,
ich kannte ihn als guten Familienvater und cleveren typen.
Er war stehts Nett und Hilfsbereit.
Meine letzten erinerung an ihn war das Motorad Treffen, wo wir im Regen standen und darauf warteten das die Motorräder an uns vorbei fahren, oder das Fußball spielen auf St.Pauli.
Es ist traurig zu wissen das es ihn nun nicht mehr geben soll.
Und deshalb möchte ich dir nochmal mein beileid ausdrücken.
Danke John. Ja, es ist sehr traurig. Wirklich tot ist ein Mensch nur dann, wenn niemand mehr an ihn denkt. Natürlich ersetzen Fotos und Geschichten niemals den Menschen, den wir geliebt haben. Ich freue mich sehr über deine Zeilen.