Premiere – Können und wollen statt müssen und sollen


Gestern waren Karl-Peter und ich zur Premiere und hatten das Vergnügen den Film zu sehen:

„Können+Wollen statt Müssen+Sollen“ über das Bedingungslose Grundeinkommen in Europa.

Nicki Brock stellte ihren Film vor, und auch einige der Interviewten waren anwesend. Gefreut habe ich mich, nun endlich auch einmal Götz Werner persönlich kennen zu lernen.

90 Minuten sind natürlich eine Herausforderung, aber dennoch: auf welche Minute hätte man verzichten können? Nicki standen eine Vielzahl von Persönlichkeiten zur Verfügung, die sich pro und kontra Grundeinkommen äußerten.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis es gestern so weit war. Pünktlich zur Wählbarkeit des Grundeinkommens am 24. September, aber das war eher Zufall, sagt Nicki.

Ich wünsche Nicki und dem Film viel Erfolg, und werde die Verbreitung unterstützen.

Klar, dass so ein Film nicht ohne persönliche Konsequenzen bleiben kann. Wäre ja auch unverständlich. Mich hat besonders das Schlusswort aus Finnland berührt. Aus dem Gedächtnis etwa so:

„Wir haben das in Finnland gemacht. Es ist unser Pilotprojekt. 2000 Arbeitslose wurden ausgesucht und informiert. Jetzt bekommen sie zwei Jahre lang € 560 und wir lassen sie in Ruhe, weil wir keinen Einfluss nehmen wollen, und nach zwei Jahren schauen wir, ob es geholfen hat, einen Job zu bekommen und was sie gemacht haben. Das können andere auch in anderen Ländern und Städten. Die mögen andere Schwerpunkte setzen und ihr eigenes Pilotprojekt machen. Aber jeder kann das machen.“

Damit hat sie mich natürlich voll erwischt.

Ich unterstütze das Grundeinkommen seit vielen Jahren. Hamburg ist eine Freie Stadt mit Freien Bürgern und Eigenstaatlichkeit, unabhängig von Bund oder Europa. Wenn jemand das kann, dann wir!

Ich fordere also hiermit den Senat auf ein eigenes Hamburger Pilotprojekt Grundeinkommen auf den Weg zu bringen. Ich fordere die Bürgerschaft auf, sich damit auseinander zu setzen und die Debatte darüber aufzunehmen (natürlich nach der Bundestagswahl), und wenn unsere Politiker nicht wollen, dann sollten wir aktiv werden und mit einer Volksabstimmung das Thema voran bringen.

Eines allerdings würde ich anders wollen als in Finnland. Dort kommen 2.000 Arbeitslose in den Genuss. Das ist nicht bedingungslos. In Hamburg würde ich mir die Auswahl vorstellen unter Hamburger Bürgern (sie müssen also ihren Wohnsitz im Hamburger Stadtgebiet haben) von Geburt bis Tod, nach dem Losverfahren. Ich stelle mir ein bedingungsloses Grundeinkommen von € 1.000 vor für zwei Jahren für zunächst 1.000 Bürger. Begleitet werden sollte es von der Uni Hamburg, die eine Bestandsaufnahme vorher macht und nach den zwei Jahren wieder. Sollte man an der Uni zu dem Ergebnis kommen, 1.000 Teilnehmer seien nicht repräsentativ, dürfen es natürlich gern mehr sein.

Hamburg will sich in so vielen Angelegenheiten auf die Fahne schreiben führend zu sein. Warum also nicht auch hier. Wir sind Medienstadt, Weltstadt und Biostadt, da sollte es doch wohl auch für ein solches Projekt reichen.

Ich wünsche dem Film eine große Verbreitung und empfehle euch: schaut ihn euch an! Nicki Brock wünsche ich ganz viel Unterstützung in der Startphase und werde dazu meinen eigenen Beitrag leisten. Wir treffen uns zu einem Interview, denn ich habe viele Fragen an Nicki zu ihrem tollen Projekt.

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Über Ricarda

Gründerin und Leiterin der Mobbing-Zentrale, Parteilose Kandidatin für die Bürgerschaftswahl Hamburg 2013
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